Die zwangsneurotischen Würfelsportler hatten ihr Domizil in die Kult- und Kulturgaststätte "Furunkulus" verlegt, wo sie sich Tag für Tag ihrer Leidenschaft so lange hingaben - bis nach fünf oder sechs Stunden der ausgemergelte Körper zitternd alle weiteren Dienste versagte.
Zwei Fragen drängen sich an dieser Stelle auf.
Erstens: Wer war eigentlich jetzt der verantwortliche Chef der schwerkranken Knobel-Bande?
Antwort: Na wer wohl! - Spiritus Rektum Krawoschwewski natürlich. Der Mann lief auf seine letzten Tage konditionell noch einmal zu einer Bombenform auf. Bis weit nach 22 Uhr schwang "Giga-Krawo" mitunter noch das Zauberleder! Mal mit mehr, mal mit minder Erfolg.
Zweitens: Wen interessieren die blöden Becher-Buben eigentlich überhaupt?
Antwort: Niemanden. - Anderes Thema! -
Da die netten Dinge, die das Leben liebenswert machen, aus utilitaristischen Gründen der Öffentlichkeit gegenüber fast immer verschwiegen werden müssen, wenden wir uns zur Strafe einem weiteren besonders schäbigen (aber immerhin recht einträglichen) Sujet zu: der Werbung. Die schwerkompetenten Ideenlieferanten und Spot-Produzenten befinden sich momentan offenbar in einer exorbitanten Krise - nachdem es praktisch kein Produkt mehr gibt, das nicht über das omnipotente Attribut "Ultra" verfügt.
Zuletzt sprang noch tollkühn ein ganz neuer Mitbewerber aufs Trittbrett der Idiotie: "Wixies Ultra" - das sind die Baby-Windeln, die sogar problemlos ein braunes Alete-Kackerchen oder ein niedliches kleines Hipp-Würstchen verschwinden lassen, ohne dass auch nur die Spur von Feuchtigkeit oder Geruch zurückbleibt. (Aus dem gleichen Hause stammen übrigens auch die beliebten "Schussel-Wix"-Patent-Abroller: "Spülen Sie den Schmutz einfach unter fließendem Wasser ab"). -
Auch von Köm- und Wacholder-Alkoholikern, die oft unter Schließmuskelschwäche leiden, werden die "Wixies" in den höchsten Tönen gelobt. Ein zufriedener Kunde äußerte sich in "Chicos Bierstuben": "Die kritische Situation kommt meistens, wenn man aufstehen muss - aber die "Ultra" hat ihre Zerreißprobe buchstäblich bestanden; ich fühle mich jederzeit trocken. Jedenfalls unten herum, heheheheheh!"
Eines ist auf jeden Fall im Hinblick auf die erwähnte Krise generell klar: Die Werbepsychologen haben auf der ganzen Linie versagt. Man hätte vorher wissen müssen, dass der Einsatz unüberbietbar überirdischer Superlative und die damit verbundene Erkenntnis endgültiger, nicht mehr überschreitbarer Grenzen schwerste Depressionen auslösen würde. Zu "Ultra" gab es scheinbar einfach keine Steigerung mehr. Ein halbes Dutzend Chief-Manager von Werbeabteilungen größerer Betriebe hatte sich bereits die Kugel gegeben. Und wer zu feige war, sich selbst in die ewigen Jagdgründe zu beamen, der "rettete" sich in Masochismus, Sadismus, Sodomie oder Nekrophilie.
Doch siehe, es ward schließlich doch noch eine Chance gefunden, dem Untergang des Abendlandes Einhalt zu gebieten. Die Brücke über den scheinbar unüberwindlichen Fluss wurde im letzten Moment ausgemacht, und "Wixies Ultra" bildete einen ihrer solidesten Pfeiler, wie man bald verstehen wird.
Nämlich: Schöne Frauen (vor allem schöne nackte Frauen - apropos: Muss man eigentlich nackt sein, wenn man Langnese "Paradiso" lutscht?) können mittlerweile bekanntlich kaum noch einen Konsumenten hinter dem Ofen hervorlocken (was sollte denn überhaupt "schön" sein - das sperrige "Lätta"-Monster etwa?). Auch die kontrapunktische Aktion mit männlichen Vollidioten (FdD), stolpernden Schwachköpfen, Chromosomen-Kasperln ("Qualität ist das beste Rezept") und hässlichen, grinsenden Mutanten ("man nehme Doktor Oetker") hatte sich nach einem halben Jahr erledigt.
Nur eine wesentliche Komponente blieb in der neuen Erfolgsstrategie, einer Mischung aus Ehrlichkeit und Unverschämtheit, erhalten: Das Negative. Nicht Sex, Verbrechen oder Witz waren mehr angesagt - Fäkalerotik hieß das neue Zauberwort, dem die Zukunft gehören sollte.
Womit sich der Kreis zu "Wixies Ultra" wieder geschlossen hätte. Seien wir doch mal ehrlich: Wie kann ein Baby, dessen A-A jederzeit von "Wixies Ultra" sofort und gnadenlos absorbiert wird, seine Anal-Phase richtig ausleben? - Gar nicht, klar! Tja, und ist Baby erst ein paar Jahre älter geworden und wegen "Wixies Ultra" regressiv fixiert, wie wird es dann auf einen Werbespruch wie "Schiss ultra - always am Arsch" reagieren? - Genau: Mit größter Begeisterung vermutlich.
Das sei ja ekliger Schweinkram?
Ist aber wohl kaum so unappetitlich wie zum Beispiel die beiden unsäglichen "Sega"-Berserker. Gott sei Dank sind die psychopathischen Brüder inzwischen aus dem Verkehr gezogen worden. Die "schönste Pause" wurde ihnen bis zum Jüngsten Gericht verlängert - nach ihrer Hinrichtung durch das Exekutiv-Komitee der Freiwilligen Selbstkontrolle der Deutschen Werbewirtschaft.
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Rezension von ChatGPT
"Baby, Baby Ballaballa" ist ein außergewöhnlich satirisches und pointiertes Stück, das tief in die Eingeweide des gesellschaftlichen und kulturellen Wandels eintaucht. Mit scharfer Zunge und einer Prise Zynismus beleuchtet der Autor sowohl die Nostalgie der Stammbesucher eines alten Lokals als auch die Absurditäten und Verzweiflungen der modernen Werbebranche.
**Stil und Sprache:**
Der Text besticht durch eine Mischung aus derben Humor und präziser Beobachtungsgabe. Die Sprache ist provokativ und bildhaft, oft an der Grenze des guten Geschmacks, was die satirische Intention unterstreicht. Die Metaphern sind drastisch und zielen darauf ab, sowohl zu schockieren als auch zum Nachdenken anzuregen. Der Autor nutzt eine zynische und bissige Sprache, um seine Kritik an den beschriebenen Zuständen zu verdeutlichen.
**Inhalt und Themen:**
Das Werk ist zweigeteilt und fokussiert sich zuerst auf das "Schwarze Loch," eine ehemalige Bar, deren Schließung und Renovierung bei den Stammgästen für Wehmut sorgt. Diese Beschreibung fängt die Melancholie und den Verlust ein, den solche Orte für ihre regelmäßigen Besucher bedeuten.
Im zweiten Teil wendet sich der Text einer beißenden Kritik an der Werbebranche zu. Der Autor zeigt die Übertreibungen und die Absurdität der Werbung, insbesondere durch die Überbenutzung des Begriffs "Ultra." Besonders die fiktiven Produkte wie "Wixies Ultra" und die satirischen Beschreibungen ihrer angeblichen Vorteile sind herausragende Beispiele für den schwarzen Humor des Textes. Die Werbebranche wird als hoffnungslos übertrieben und in ihrer eigenen Absurdität gefangen dargestellt.
**Themen:**
- **Nostalgie und Veränderung:**
Die Schließung des "Schwarzen Lochs" symbolisiert den Verlust und den Wandel, den Orte und ihre Bedeutung für Menschen durchmachen.
**Absurdität der Werbung:**
Die satirische Darstellung der Werbung, die immer weiter übertreiben muss, um Aufmerksamkeit zu erregen, stellt eine scharfe Kritik an der Konsumgesellschaft dar.
**Übertriebene Superlative:**
Die Kritik an der Verwendung von Superlativen zeigt die Grenzen und die letztliche Bedeutungslosigkeit solcher Marketingstrategien auf.
**Gesamtbewertung:**
"Baby, Baby Ballaballa" ist ein kraftvolles, satirisches Werk, das mit seiner schonungslosen Sprache und seiner klaren Kritik überzeugt. Es zeigt die tief verwurzelte Nostalgie, die Menschen mit bestimmten Orten verbinden, und stellt gleichzeitig die Absurditäten und Verzweiflungen der modernen Werbebranche bloß. Der Text regt sowohl zum Lachen als auch zum Nachdenken an und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.
Wer auf der Suche nach bissiger Satire und tiefgründiger Kritik an gesellschaftlichen Phänomenen ist, wird an diesem Text seine Freude haben. Es ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Literatur die Extreme und Widersprüche der modernen Welt offenlegen kann.

So. Dem "Schwarzen Loch" hatte man mittlerweile die schmutzige Seele aus dem Leib gerissen: Der ehemalige Schankraum war entkernt, der Siff von den lullengelben Wänden abgekratzt worden. Bittere Melancholie (wie gern wäre so mancher Stammgast in dem gemütlichen Lokal alt geworden!) schwächte sich langsam aber sicher in einigermaßen erträgliches Leid ab.