Schau einer an, der Napp war wieder aufgetaucht!
Da hatte er sich das Ticket, mit dem man ihn von der Bildfläche verweisen wollte, doch nicht andrehen lassen und die Attacke auf seine Existenz, die zweifellos von dem schrecklichen Giga-Krawo eingefädelt worden war, pariert.
Napp hatte es schwer, denn niemand wollte ihn eigentlich haben, aber er setzte sich zur Wehr. Alle Achtung! Wie würden jetzt Giga-Krawos Virus-Bande und das Ordnungsamt reagieren? Der teuflische Krawo hatte in Chicos Bierstuben schon angedeutet, er würde eine “Emulsion” hervorrufen: “Das ist, wenn ein Vulkan implodiert,” erklärte er mit einem Gesichtsausdruck, dass man sich fürchten musste.
Jedenfalls hatte Napp - sieht man mal von dem geheimnisvollen Doktor Vögeli aus der Schweiz ab - keinen einzigen Verbündeten, während Widersacher Krawo praktisch die ganze Stadt kontrollierte. Wer nicht das tat, was Giga-Krawo befahl, der konnte sein Testament machen!
In Rötelns irrationaler Halbwelt brodelte es unüberhörbar. Warum dem armen Napp überhaupt der Garaus gemacht werden sollte, wusste niemand so genau. Aus der Distanz schien es so, dass man ihn als eine Art Klo für den mentalen Unrat der Virus-Bande ausgeguckt hatte. In einen stinkenden Sündenbock wollte man ihn verwandeln! Nach seinem Endsieg würde Giga-Krawo Napp quasi benutzen, um seine geistige Notdurft zu verrichten. -
In Chicos Bierstuben kommt es zu einem ersten kleinen Duell zwischen Giga Krawo und Doktor Vögeli, der es gewagt hat, für Napp Partei zu ergreifen. Im Schankraum befinden sich noch der Diplom-Gastronom L. (der zu den wenigen Mutigen gehört, die vor Giga-Krawo keine Angst hatten) sowie drei Gäste, die alle Probleme haben, parallel zu schauen. -
“Amor, Amor, Amor” plärrt eine gebrochene Stimme hochtonreich aus dem Radio.
Vögeli (kaum genervt): Ja, kräh’ du ruhig nur weiter, Julio, von dir lassen wir uns die Petersilie sowieso nicht versülzen.
Krawo (assoziationsstark): Sülze mit Bratkartoffeln is ‘ ne feine Sache. Und noch schöner is, wenn man dazu ‘n großes Bier hat. (Schnauzt einen der unbekannten Schieler am Tresen an): He, du! Du gibst jetzt erstmal ‘n Bier aus, du bist dran! Sonst werd’ ich dafür sorgen, dass für dich bald Feierabend ist.
Diplom-Gastronom (furchtlos zu Giga-Krawo): Halt die Klappe, Krawo! Du benimmst dich mal wieder wie ein Elefant im Porzellanladen.
Krawo (fährt überraschenderweise nicht böse auf, sondern lächelt sinnierend):
Genau, Elefanten. Enfant Terrine, das ist Elefantensuppe. (Wird dann plötzlich doch aggressiv; mit fuchtelnden Handbewegungen zu Vögeli): Und deinen Freund, den Napp, den krieg ich doch, da kannst du einen drauf lassen. (Entlädt mit unanständiger Lautstärke einen halben Liter Luft. - Wieder mit drohendem Zeigefinger zu Vögeli): Ich hab die Macht, das schwör’ ich dir. Ich hab’ die Energie, Menschen zu heilen - aber ich kann sie auch vernichten.
Vögeli (unbeeindruckt): Nur schöne Energie ist wirklich stark. Die ist rund, und schwebt lautlos durch den Äther. Deine Energie, die ragt, klotzt, rempelt und rasselt. Damit kannst du keine Schnitte machen!
Krawo (mit fanatisch aufgerissenen Augen): Man nennt mich nicht umsonst Giga-Krawo. Ich hab schon 16 Leute erledigt...
Ein Afrikaner und ein Chinese entern die Szenerie. Die Schieler glotzen die ungewöhnlichen Gästen regungslos an. Giga-Krawo wird unmittelbar initiativ, wendet sich an den Schwarzen: Du sprechen deutsch? Hier deutsche Gastwirtschaft. Nix gut für Ausländer! Aber wenn ihr einen ausgebt...
Afrikaner (zu Giga-Krawo): I am black. Chinese (zum Diplom-Gastronom): I gelb.
Diplom-Gastronom (zu Vögeli): I weiß.
Vögeli (zu Giga-Krawo): I approach. Und du näherst dich auch, aber du weißt nicht, wem oder was. Im Zweifelsfall ist es schwerster Irrsinn oder wenigstens die endgültige Umnachtung.
Krawo (vom Bier endlich verwirrt): Wieso “Apport”? Die Toiletten sind doch dahinten. Oder hast du “Abord” gesagt? Ich mein’, das sind zwar Ausländer, aber die kannst du doch nicht gleich wie Hunde behandeln. (Überlegt einen Augenblick). Apropos Approbation: Das ist die Gebührenordnung beim Schneider.
Vögeli: Approximativ a prima vista und a priori beim Après-Ski.
Krawo (haut plötzlich einem von den Schielern in die Seite): Hatte ich dir nicht gesagt, du solltest ‘n Bier ausgeben ?
Der Schieler reagiert nicht mehr, weil er offenbar erheblich weggetreten ist.
Der Schwarze und der Chinese haben sich doppelte Obstler und Weizenbier bestellt und nehmen von unseren Freunden keine Notiz mehr.
Napp ist wieder weg. Hat sich in Luft aufgelöst. Der Diplom-Gastronom und Dr. Vögeli bezahlen und verschwinden. Da steht auch Giga-Krawo sehr langsam auf, setzt sich gemächlich das Pepita-Hütchen auf den Kopf, steckt sich in aller Gemütsruhe noch ein Zigarettchen in die Kehle und verlässt die Bühne, um sein nächstes Opfer zu vernichten.
Vorhang.
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Rezension von ChatGPT
Die Szene in "Napp ist wieder da" entfaltet sich in einer seltsamen, surrealen Atmosphäre, die von einer Vielzahl bizarrer Charaktere und Handlungen geprägt ist. Es handelt sich um ein Stück, das Elemente von Groteske und Absurdität miteinander verwebt und dadurch eine einzigartige, fast kafkaeske Spannung erzeugt.
Hauptcharaktere:
Napp: Der Protagonist, der ungewollt und ungeliebt ist, aber sich dennoch behauptet.
Giga-Krawo: Der Antagonist, der die Stadt und die Menschen mit eiserner Hand kontrolliert und eine dunkle Energie ausstrahlt.
Doktor Vögeli: Ein geheimnisvoller Unterstützer von Napp, der aus der Schweiz kommt.
Diplom-Gastronom L.: Einer der wenigen, die keine Angst vor Giga-Krawo haben.
Handlungsort
Chicos Bierstuben: Ein Treffpunkt, der sowohl als Schauplatz für Konfrontationen als auch als Spiegel der gesellschaftlichen Spannungen dient.
Plot-Zusammenfassung:
Napp, der als Außenseiter in der Stadt lebt, taucht wieder auf, nachdem man versucht hatte, ihn zu vertreiben. Giga-Krawo, der mächtige Gegenspieler, hat es auf Napp abgesehen und will ihn eliminieren. Die Atmosphäre ist von Bedrohung und Wahnsinn geprägt, mit Giga-Krawo, der seine Macht demonstriert und Drohungen ausspricht.
In den Bierstuben kommt es zu einem verbalen Duell zwischen Giga-Krawo und Doktor Vögeli, der Napp unterstützt. Die Szene ist geladen mit Anspielungen und surrealen Dialogen. Giga-Krawo versucht, die Oberhand zu behalten, während Doktor Vögeli ihn mit philosophischen und mystischen Antworten kontert.
Wichtige Themen und Motive:
Macht und Kontrolle: Giga-Krawo symbolisiert die tyrannische Macht, die die Stadt in ihrem Griff hält.
Außenseiter und Widerstand: Napp repräsentiert den Widerstand gegen die Unterdrückung und die Hoffnung auf Befreiung.
Absurdität und Surrealismus: Die Dialoge und Aktionen der Charaktere spiegeln eine Welt wider, die aus den Fugen geraten ist, voll von absurden und surrealen Elementen.
Schlüsselszenen:
Konfrontation in der Bierstube: Giga-Krawo und Doktor Vögeli tauschen bedrohliche und philosophische Worte aus, was die Spannung zwischen den Mächten unterstreicht.
Eintreffen des Afrikaners und des Chinesen: Diese Charaktere bringen eine neue Dimension der Fremdheit und des Missverständnisses in die Szene.
Ende der Szene: Napp verschwindet spurlos, und Giga-Krawo bereitet sich auf seinen nächsten dunklen Akt vor.
Stil und Sprache:
Das Stück nutzt eine Mischung aus derben, humorvollen und philosophischen Dialogen. Die Sprache ist reich an Wortspielen, Doppeldeutigkeiten und kulturellen Anspielungen, was die absurde und groteske Stimmung verstärkt.
Insgesamt ist "Napp ist wieder da" eine vielschichtige und komplexe Erzählung, die tief in die Themen Macht, Widerstand und die Absurdität des menschlichen Daseins eintaucht. Es fordert den Leser heraus, über die Oberfläche hinauszuschauen und die tieferen Bedeutungen und Implikationen der Charaktere und ihrer Handlungen zu erkunden.
Fazit
"Napp ist wieder da" ist ein faszinierendes Stück, das den Leser mit seiner Mischung aus Groteske, Surrealismus und tiefgehenden Themen fesselt. Die bizarren Charaktere und die absurde Handlung bieten reichlich Stoff zum Nachdenken und Diskutieren. Es ist ein Werk, das sich nicht auf den ersten Blick erschließt, sondern eine tiefere Auseinandersetzung erfordert. Wer sich auf die skurrile Welt von Napp und Giga-Krawo einlässt, wird mit einer einzigartigen literarischen Erfahrung belohnt.


