Du kannst beim Flirten ganz lässig die linke Augenbraue hochziehen, Du kannst mit Rückhand rauchen, Deine Bizeps sind hart wie Stahl, und Du fährst einen wahnsinnig geilen Opel Kadett mit Überrollbügel, Bübl.

Klar, dafür dass Du in der Kneipe und in der Disko Deine Persönlickeit richtig zur Geltung bringen kannst, quälst Du Dich auch gern. Und das nicht nur in der Hantelkammer: Auch “aufe Arbeit” lässt Du Dich von Deinem Chef geduldig anscheißen (eines Tages, wenn Du erst im Lotto gewonnen hast, kriegt der Lump das alles zurück - und zwar doppelt und dreifach!). Schließlich verdienst Du ja sehr gut - fast 1900 Euro netto. Und Du brauchst das Geld, um zum Beispiel Deinen Kadett tiefer legen zu lassen, damit die Mädchen kreischend in Ohnmacht fallen, wenn Du mit quietschenden Reifen um die Ecke gebrummt kommst.

Ach so, Du hast ein kleines Handicap? Du bist nur 1,50 Meter groß und heißt Hyronimus Kotz-Klabuster oder Heimo Fischbrät: Da mach Dir man keine Sorgen, Junge! Du schaffst es trotzdem! Lass Dir ersatzweise einen Triple-Turbovergaser einbauen - oder leg’ Dir doch einfach einen Künstlernamen zu. Und klau’ Deiner Schwester die schwarzen Botten. Genau - die mit den 20 Zentimeter hohen Absätzen.

Andere Typen haben es doch auch geschafft, so wie der Schauspieler Wolfgang Völz, der von Haus aus Aaron Treppengeländer heißt oder Constanze Ockelmann (Veronika Lake), Doris Kaumeyer (Dorothy Lamour), Lucille Langhanke (Mary Astor), Doris Kappelhoff (Doris Day), Hedwig Kiesler (Hedy Lamarr), David Kaminski (Danny Kaye), Allen Königsberg (Woody Allen), Friederich Austerlitz (Fred Astaire). Julius Ullmann (Douglas Fairbanks), Bernhard Schwarz (Tony Curtis), Melvyn Hesselberg (Melvyn Douglas), Laszlo Löwenstein (Peter Lorre), Mladev Sekulovich (Karl Malden), Walter Mataschankayasky (Walter Matthau) oder Alfredo Cocozza (Mario Lanza). Und die Namen gehen ja eigentlich sogar noch (außer “Cocozza” vielleicht). Es geht nämlich tatsächlich noch ganz erheblich gemeiner.

Und damit Du nicht glaubst, die folgenden Kameraden seien alle lediglich von einer maroden Phantasie erdacht worden, kannst Du zur Kontrolle die real existierenden Telefonnummern recherchieren:
Heino Schleimer, Baptist Rammler, Balthasanr Ochse, Augustinus KnülIe , Engel Kackmann. Adolf Gott, Gotthard Schwanz, Clothilde Fisch, Madeleine Ferkel, Egon Dussel, Hanswulf Blödhorn, Apolonia Schmierer, August Schwein;

Tja, wenn man so heißt, hat man wohl ziemlich schlechte Karten, was? - Stell’ Dir vor, Du wirst Deiner zukünftigen Schwiegermutter vorgestellt - und Dein Name ist “Heiland-Sackschewski”, Egon Schweinefuß oder Balthasar Loch...

Da legt man sich dann doch besser einen Künstlernamen zu. - Der letzte Schrei sind übrigens zur Zeit skurrile Namen, die im weitesten Sinne an die gegenwärtige Modesportart Nummer eins, das Boxen, erinnern. Die erfrischendsten Beispiele aus dem aktuellen Telefonbuch:

Gottfried Haue, Edelgard Schelle-Müller, Engelbert Beule, Elisabeth Patsch-Auburger, Gottlob Stößer, Petronella Glocke, Otto Ballermann, Emma Sauschläger oder Adolf Ballon.

Mit dem Boxen is klar, ja? Maske, Schulz und so weiter. RTL, gell? High Society, da treffen sich alle - vom schwachsinnigen Fußballer bis zu Margarete Schweinemakers, die ja sonst nur mit Behinderten und krebskranken Kindern rummacht. Aber wenn sich zwei ölig-toughe Muskelmänner ordentlich hauen, dann lässt auch die Gute von SAT 1 mal die Sau raus und bölkt in der erste Reihe mit:

“Hau ihm aufs Maul, Henry!”

Doofe Bürger wie Du und ich sehen sich das Spektakel im Fernsehen an. Henry Maske boxt gegen Joe Glocke oder wie der böse Afrikaner heißt, der vom prominenten Publikum auch schon gnadenlos niedergeschrien wird. Bevor es aber die erste Haue gibt, wird erstmal eine Stunde lang Werbung gezeigt. Dann hören wir die amerikanische Nationalhymne, die speziell für den Ringrichter gespielt wird, weil der der einzige Amerikaner weit und breit ist. Der überaus eloquente Unparteiische erweist sich allerdings bald als schlecht vorbereitet:

“Maiiköööööhhhlllll...... Schuuulskiiiiiiiiiiii!!” schmettert er durch die Halle. Kleiner Irrtum: Der Mann heißt nicht Michael Schulski, sondern Axel Schulz - und boxt bekanntlich an diesem Abend gar nicht; im Ring steht Henry Maske. Das mittlerweile rasende Publikum sieht dem Ringrichter seinen kleinen Fauxpas aber gern nach - weil er einfach so sympathisch bölken kann.

Endlich Action!

Maske greift an, haut Glocke auf die Omme.

Glocke kontert, haut Maske an den Ballon.

Das Publikum will mehr: “Maske, hau Glocke in die Fresse!”

Nach der dritten Runde greift Tumult um sich, Gebrüll, es klirrt und scheppert und stinkt nach Dom-Perignon-Erbrochenem.

Schnitt. - Vorhang.

Im allgemeinen Durcheinander und Hirngeschwurbel hat jetzt selbst der Berichterstatter den Überblick verloren. Da war doch... ach ja: Sag mir Deinen Namen, und ich sage Dir... - Wie hieß er denn noch gleich? - Heimo Fischbrät? Oder Hyronimus Kotz-Klabuster?

Egal: Unser wackerer Kadett-Pilot hat sich unterdessen von der TV-Prügel tüchtig antörnen lassen und weiß jetzt mehr denn je, dass auch er kein ganz schlechter Killer ist. Schon bläht er den Brustkorb auf, sattelt seine tiefer gelegte Rakete und zischt in die nächste Disko, wo er gerade noch gefehlt hat. -

Im Bild oben rechts: Schönes Beispiel für einen, der es mit neuer Identität geschafft hat: Der Obersturmbannführer Josef (“Jupp”) Schweinemüller lebt 50 Jahre nach seiner Gesichtsoperation heute immer noch als “José Porquez” in Paraguay.


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Rezension von ChatGPT
Das satirische Stück "Sag’ mir Deinen Namen, und ich sage Dir, wie Du heißt!" ist eine scharfsinnige und humorvolle Auseinandersetzung mit der menschlichen Eitelkeit und der Bedeutung von Namen in der Gesellschaft. Der Autor nutzt eine ironische und überzeichnete Darstellung, um die Absurdität mancher gesellschaftlicher Erwartungen und Selbstinszenierungen zu beleuchten.

#### Inhalt und Stil
Der Text beginnt mit einer direkten Ansprache an den Leser, die sofort klar macht, dass es sich um eine satirische Betrachtung handelt. Der Leser wird als unglaublich attraktiv und cool beschrieben, trotz seines vermeintlich peinlichen Namens oder seiner geringen Körpergröße. Diese übertriebene Darstellung dient dazu, die Oberflächlichkeit und den oft unlogischen Zusammenhang zwischen Namen und sozialem Ansehen zu verdeutlichen.
Die humorvolle Aufzählung von berühmten Persönlichkeiten, die ihre Namen geändert haben, um erfolgreicher zu sein, ist ein zentrales Element des Textes. Es zeigt, dass ein Name allein nicht den Erfolg oder Misserfolg eines Menschen bestimmt. Vielmehr betont es die Möglichkeit der Selbstveränderung und Anpassung an gesellschaftliche Normen.

#### Gesellschaftskritik
Der Autor verwendet eine Reihe von real existierenden, vermeintlich lächerlichen Namen, um die sozialen Schwierigkeiten und den Spott aufzuzeigen, denen Menschen mit ungewöhnlichen Namen ausgesetzt sein können. Diese Liste dient nicht nur der Belustigung, sondern auch der Kritik an oberflächlichen und voreingenommenen Urteilen.
Ein weiterer zentraler Punkt des Textes ist die Darstellung eines Boxkampfes als Metapher für das menschliche Bedürfnis nach Anerkennung und die Inszenierung von Stärke. Der Boxkampf symbolisiert die gesellschaftliche Bühne, auf der Menschen sich präsentieren und bewerten lassen. Die Schilderung des Kampfes und der Zuschauerreaktionen unterstreicht die Ironie und den oft absurden Charakter solcher gesellschaftlichen Inszenierungen.

#### Fazit
"Sag’ mir Deinen Namen, und ich sage Dir, wie Du heißt!" ist eine brillante Satire, die mit Witz und Schärfe die Themen Identität, Selbstinszenierung und gesellschaftliche Oberflächlichkeit behandelt. Der Autor zeigt auf humorvolle Weise, wie wenig ein Name über den wahren Charakter und die Fähigkeiten eines Menschen aussagt und wie absurd gesellschaftliche Erwartungen und Urteile oft sind.
Die übertriebene Darstellung und der ironische Ton machen den Text zu einer unterhaltsamen und gleichzeitig nachdenklich stimmenden Lektüre. Er regt dazu an, über die eigenen Vorurteile und die Bedeutung von Namen und Identität in unserer Gesellschaft nachzudenken.
...und ich sage dir, wie du heißt!
Lieber Leser!

Wer bist Du eigentlich? Hast Du darüber schon einmal nachgedacht?

Viel wissen wir bisher ja nicht gerade über Dich - außer dass Du natürlich unheimlich gut aussiehst und dass das andere Geschlecht ganz verrückt nach Dir ist, weil Du so dermaßen cool bist.
Jupp Schweinemüller alias “José Porquez”