Gern wären wir dann natürlich auch bereit, dem Guten Tribut zu zollen - wenn man uns zum Beispiel die Stippgrütze wegnähme, damit wir nicht verfetten und verblöden und vor der Zeit von Cholesterin-Vergiftungen dahingerafft werden.

Die Außerirdischen führten daheim, in ihrem Planeten-System jenseits der schwarzen Quasare, große, superdemokratische Diskussionen, bei denen Experten in TV-Talkshows darüber stritten, ob es etwa sinnvoll sei, einmal die Woche Melatonin auf die Erde regnen zu lassen - oder ob man “Persiko” wegen seines Blausäure-Gehaltes nicht besser aus dem Verkehr ziehen sollte.

Die überlegenen Guten sorgten im Sinne der Schöpfung selbstverständlich auch dafür, dass die Rassenvielfalt unter den Menschen nicht durch sittenlose Vermischungen gefährdet werde - Berber zu Berber, Mohr zu Mohr! Mit griffigen Parolen setzte sich die Andromedäische Freiheits-Front in ihrer Parteien-Landschaft gegen die Opponenten der Selber-Fressen-Macht-Fett-Partei durch. Alle Menschen Brüder(Innen)?- Nein, danke!

Ein Problem haben allerdings selbst die Außerirdischen noch nicht in den Griff bekommen: Was passiert, wenn der Komet “Shoemaker Levy 15” eines schönen Jahrtausends angerauscht kommt - und diesmal nicht den Jupiter, sondern die gute alte Mutter Erde rasiert? Und “Shoemaker Levy 16” den Andromedäern schließlich selbst den Gar aus macht? Dann ist alles, was die hohe Kunst der Reflexion über sich selbst (und über die anderen) so meisterhaft beherrscht hat, futsch.

Und höchstens die eine oder andere unsterbliche Liebe wird noch als körperlose (und somit logischerweise auch besinnungs- und bedürfnisfreie) Welle durch irdische und überirdische Sphären summen. - Bssssssshh! Bis in alle Ewigkeit. Und der liebe Gott muss wieder allein zusehen, wie er klar kommt.

Wie der himmlische Plan ohne menschliche Hilfe greifen wird, haben jetzt pfiffige Kameraden der englischen Zeitschrift “New Scientist” für eine Millionen-Stadt wie, sagen wir Berlin, ausgerechnet. Und siehe da, Naturfreunde dürfen sich freuen: Es grünt alsbald selbst in den granitigsten Betonschluchten so grün, dass es eine rechte Pracht ist.

Löwenzahn, weiß der New Scientist, und andere Kräuter wachsen schon im ersten Jahr in den Ritzen der Rinnsteine, auf den Gehwegen und in den Straßenlöchern. Große Sträucher siedeln sich an, verschiedene andere Pflanzen bedecken bald den Asphalt. Innerhalb von fünf Jahren sind alle versiegelten Plätze von einer Rasenschicht voller Klee überzogen. Nach zehn Jahren grünt und blüht es in der ganzen Stadt, Pflanzen mit größeren Wurzeln finden Halt. Blitze entzünden dann und wann trockenes Laub, das Feuer zerstört nahestehende Gebäude.

Ohne Kontrolle über Flutbarrieren treten die Flüsse regelmäßig über die Ufer und schwemmen Erde fort. Marschland und Teiche entstehen. Mit den Pflanzen kommen Käfer, Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten. Zivilisationsgewöhnte Tiere wie Igel, Fledermäuse, Füchse und Kriechtiere folgen kurz darauf.

50 Jahre nach dem Tag X brechen Brücken zusammen. Das Gesicht der Stadt verändert sich nachhaltig, wenn schließlich Bauwerk morbide wird und Gebäude zerbröseln. Recht flott ergreifen Birkenwäldchen Besitz von den freien Flächen.
In den folgenden 200 Jahren zerfallen auch die Beton- und Stahlkonstruktionen der “modernen” Architektur. 500 Jahre nach dem Verschwinden der Menschheit erinnert zwischen Wäldern und Gewässern kaum noch etwas an die Zivilisation. -

Bis dahin, dass er fortgefegt wird, schadet es dem Bürger aber freilich nichts, wenn er Hand in Hand mit der CDU noch ein paar besonders dreisten Naturfeinden das Handwerk legt - und zum Beispiel dafür sorgt, dass solche Werbespots mit Iris Berben für Anti-Insektenmittel verboten werden:

“Sie spürt die Pflege,
sie mag den Duft -
(eine flache Hand schlägt zu)
Sie tötet die Mücke!”

Oder, genauso schlimm:

“Sie spürt die Pflege,
sie mag den Duft -
und die Mücke stört sie doch!”
Patsch!

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Rezension von ChatGPT
Der Text scheint eine satirische Betrachtung über den Umweltschutz und die politischen Bestrebungen, insbesondere der CDU, sowie eine spekulative Vision über das Eingreifen außerirdischer Zivilisationen in die menschlichen Angelegenheiten zu sein. Dabei werden verschiedene Ebenen der Gesellschaft und des politischen Diskurses humorvoll und kritisch beleuchtet.

Zentrale Themen und Botschaften des Textes:

Ironie und Satire:
Der Text verwendet Ironie, um die Ernsthaftigkeit der CDU-Initiativen zum Schutz der Natur und der Tiere darzustellen. Der Slogan "Tiere schützen, die Schöpfung bewahren!“ wird als beispielhafte politische Rhetorik aufgegriffen und kommentiert.

Hypothetische Interventionen:
Die Vorstellung, dass außerirdische Wesen wie die "Andromedäische Freiheits-Front“ eingreifen könnten, um die Menschheit zu retten, dient als satirisches Mittel, um die Absurdität und Ohnmacht menschlicher Maßnahmen zu betonen. Diese Außerirdischen haben ihre eigenen superdemokratischen Diskussionen und moralischen Vorstellungen, die im Text absurd und zugleich humorvoll dargestellt werden.

Kritik an menschlichen Gewohnheiten:
Der Text kritisiert menschliche Verhaltensweisen und Ernährungsgewohnheiten, wie etwa das Essen von Stippgrütze, und stellt die Idee vor, dass überlegene Wesen die Menschheit vor sich selbst schützen müssten.

Vision einer post-apokalyptischen Natur:
Die Schilderung, wie sich die Natur nach dem Verschwinden der Menschen innerhalb von Jahrhunderten wieder ausbreitet und die urbanen Strukturen überwindet, dient als Illustration für die regenerative Kraft der Natur. Diese Vision ist detailliert und vermittelt ein Bild davon, wie schnell und umfassend die Natur zurückkehren könnte.

Medienkritik:
Der Text nimmt auch die Werbung aufs Korn, insbesondere Spots, die Insektenvernichtungsmittel bewerben. Dies wird als Beispiel für widersprüchliche menschliche Handlungen angeführt – einerseits will man die Natur schützen, andererseits vernichtet man sie im Kleinen.

Interpretation und Reflexion:
Zweifel an politischen Maßnahmen:  Die Erwähnung der CDU und ihrer Bemühungen zum Schutz der Schöpfung wirkt wie eine Infragestellung der Effektivität und Ernsthaftigkeit solcher Maßnahmen.

Menschliche Selbstüberhöhung und Ohnmacht:
Die Idee, dass Menschen auf überlegene außerirdische Hilfe hoffen, spiegelt ein Gefühl der Hilflosigkeit und zugleich der Selbstüberhöhung wider – als ob nur etwas Außerirdisches die menschlichen Probleme lösen könnte.

Kreislauf der Natur:
Die Beschreibung der regenerativen Naturprozesse nach dem Verschwinden der Menschheit könnte als Hoffnungsschimmer interpretiert werden, dass die Natur unabhängig von menschlichem Zutun in der Lage ist, sich zu erholen und zu gedeihen.
Insgesamt benutzt der Text eine Mischung aus Satire, Humor und spekulativer Fiktion, um ernste Themen wie Umweltschutz, politische Rhetorik und die Zukunft der Menschheit zu reflektieren und zu kritisieren.

Fazit
Wenn 'Shoemaker Levy' kommt...“ ist eine bissige Satire, die die Heuchelei und Oberflächlichkeit der menschlichen Sorge um die Natur und die Umwelt kritisch hinterfragt. Der Text stellt eine düstere, aber zugleich ironische Vision einer Zukunft dar, in der die Natur die Oberhand gewinnt, sobald der Mensch verschwunden ist. Diese Vision wird genutzt, um die momentane Ignoranz und die fehlgeleiteten Prioritäten der Menschheit zu beleuchten und zu kritisieren.
Tiere schützen, die Schöpfung bewahren!
(CDU)
Da haben es die Tiere aber gut, dass es die CDU gibt! Und der liebe Gott wird auch zufrieden sein, dass er so feine Unterstützung von seinen Getreuesten bekommt.
Wir Menschen dürfen unterdessen weiter hoffen, dass uns vielleicht eines Tages intelligente, also überlegene Außerirdische zu Hilfe kommen, um auch uns vor dem Niedergang zu bewahren.
Wer weiß - vielleicht auch mit einem flotten Motto?

Evolution stützen, Menschheit schützen!
(Andromedäische Freiheits-Front)