(Achtung, bitte nicht einfach weiterblättern! Auf den folgenden Seiten finden Sie nämlich unter anderem wichtige Beiträge zu den folgenden aktuellen Themenbereichen: Arbeitskampf der Metaller, Gesundheitsvorsorge in der Fastenzeit, Kraft durch Freude, Doping bei Nobelpreisträgern, stärker als James Bond u.v.m.)

Dieser Montesquieu ist doch ein alter Miesmacher! Wer andererseits aber viele Soldaten hat - das sei ihm zum Nachdenken in die Hölle nachgerufen, auf dass er mit dem Feuerhaken vor der eigenen Klappe herumstokele - ist noch lange kein guter Feldherr!”

Süßer Wahn, kind’sche Illusionen und hohle Ideen bringen uns nichtsdestoweniger noch einmal zurück zu den Musen, die wir vor wenigen Monden in den mehr oder minder verführerischen Kleidern der städtischen Toiletten und der Bahnhofswirtschaft ja schon kennengelernt haben; denn, bestellt oder nicht bestellt: Irgendwoher muss der ganze Spuk ja letztlich kommen. Und irgendwofür muss er gut sein.

Bevor aber explosionsartig sich potenzierende Divergenzen ins scheinbar nicht mehr nachvollziehbare Chaos geleiten, bitten wir das innere Ordnungsamt um logistisch-logischen Support - und werden postwendend angehalten, uns gleich bei den potenzierenden Divergenzen einzuklinken, um von dort aus eine grob gerasterte Marschrichtung einzuschlagen. Kurzum: Um “Potenz” in jedweder Form nämlich geht es letzlich bei allen unseren Gedanken über Musen, Ideen, Illusionen, Träume und süßen Wahn.

Da patscht sich der Blödmann gleich wohl auf die Schenkel vor diebisch-vergnüglicher Erwartung - und wird prompt gern als erster auch bedient. Denn seine “Musen” dienen tatsächlich fast ausschließlich der Fortpflanzung und allem, was damit zusammenhängt. Und als moderner Bürger funktioniert er prima und recht pflegeleicht - denn die begehrtesten Katalysatoren für seine Glücksbereitschaft, die gibt’s zu Hauf. Nennen wir nur zwei Beispiele: Etwa das DDR-Pendant zum “Playboy”, das beliebte Hochglanz-Magazin “Wixx-Illu” oder jene Filmchen, die morgens über den Videothek-Tresen gehen, wenn die arbeitslosen Jogging-Anzug-Träger mit ihren tiefer gelegten BMWs vorgefahren kommen.

Ja, ist denn das nicht schön, dass unserer Gesellschaft unter der Leitung von Dr. Quellmut Hohl die Dinge heute so leicht gemacht werden? - Wie mussten sich die Menschen früher quälen! “Gebt mir eine Idee, an der ich gesunde,” hatte zum Beispiel Herr Herder auf dem Totenbett verlangt, und ach, er schied dahin! Damit konnte niemand dienen. Und Porno-Videos gab’s damals ja noch nicht. Sonst würde er vielleicht heute noch leben.

Etwas leichter mit den Musen tat sich da schon unser Thomas Mann - der sich allerdings bekanntermaßen bei der Materialisierung seiner Potenz von der Welt des Weibes nicht sooo inspirieren lassen mochte. Und öffentlich nach propperen Boys zu verlangen, wäre ihm übel bekommen: Man hätte ihn in den Karzer gesteckt. - Aber bekanntlich fand der Dichter eine recht passable Ersatzlösung - die immerhin allemal für den Literatur-Nobelpreis gelangt hat.

Ungleich schwerer gestaltete sich im Mittelalter der Drang des Burgmannes, das Ritter-Fräulein seines Herzens heimzuführen. Mehr als die halbe Miete war für ihn freilich bereits, wenn die Angebetete ihm ein Tuch von ihrer süßen Brust als Talismann mit in das nächste Gemetzel gab - das er ohne den begehrten Liebespfand wahrscheinlich erst gar nicht überlebt hätte: Der erste matte Hieb eines jeden x-beliebigen Suppenkaspers hätte den Verschmähten, für den das Leben keinen Sinn mehr hatte, zu Boden gestreckt. Mit dem Halstuch seiner Göttin aber auf dem Herzen, da hätte - wir wagen einen Brückenschlag in die Gegenwart und lösen gleichzeitig ein eingangs gemachtes Versprechen ein - selbst ein James Bond keine Chance gehabt: Er hätte noch so zappeln und zetern können und wäre doch am ausgestreckten linken Arm schnurstracks in den Mülleimer gewandert.

Ganz ohne Romantik müssen Schwächlinge und Matschbirnen natürlich auch in unseren Tagen nicht auskommen. Es muss ja nicht unbedingt immer gleich ein House-, Rave- oder Doofgig sein. Besonders Hartgesottene arrangieren auch schon mal ein “schönes Essen bei Kerzenlicht” und, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, legen dazu eine Schmuse-CD von Julio Iglesias (“ich äbärauche jäddä Nacht eine Äffärau”) auf.

Allerdings sollte der weitsichtige Arrangeur seiner Liebsten in der Fastenzeit nicht unbedingt Ravioli oder Schweinebraten vorsetzen. - Doch selbst wenn es nur einen Salat gibt, kann der fürsorgliche Galan noch Punkte sammeln: Um die Damen seines Herzens vor Mangelerscheinungen zu schützen, verabreicht er ihr einfach einige Nitritpökelsalztabletten (zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Ihren Schlachter). -

Ein letztes Versprechen sollte fairerweise noch eingelöst werden. Und der Arbeitskampf der Metaller (der ja leider schon beendet ist) passt mit seiner hochgradig explosiven erotischen Wucht bestens in unseren musischen Rahmen. Da verblassen Herder und Bond ebenso wie der Burgmann und der Nobelpreisträger - angesichts jener zu allem entschlossenen Kollegen Helmträger, die den ausbeuterischen Arbeitgebern furchtlos den Fehdehandschuh vor das Antlitz werfen. Wer möchte sich nicht sofort den Grubenhelm überstülpen und die nächste Mahnwache übernehmen, eingedenk der alten Lagerromantik, als man nach der x-ten Solidarschicht für die Demokratische Republik Soundso mit schwarzgeränderten Augen in der zweiten Halbzeit der “Aktuellen Kamera” auftreten durfte und vom Erstensekretärdeszentralkomiteesdersozialistischeneinheitsparteideutschlandsundvorsitzendendesstaatsrates besonders belobigt wurde.  -

Von Meistern und Musen” wurde Ihnen präsentiert von Nordhäuser Doppelkorn
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Rezension von ChatGPT
"Von Meistern und Musen" ist ein facettenreicher Text, der geschickt historische Zitate und moderne Alltagsbeobachtungen miteinander verknüpft, um eine ironisch-satirische Reflexion über die menschliche Kultur und ihre Entwicklung zu präsentieren. Der Autor nimmt uns mit auf eine gedankliche Reise durch die Welt der Träume, Illusionen, Ideen und Musen, wobei er sowohl Klassiker der Literatur als auch zeitgenössische Phänomene in den Fokus rückt.

Der Einstieg mit Zitaten von Schiller, Wieland und Montesquieu setzt den Ton und gibt eine philosophische Tiefe vor, die sich durch den gesamten Text zieht. Diese Zitate sind nicht zufällig gewählt, sondern dienen als Grundpfeiler für die nachfolgenden Betrachtungen.

Schillers Aufruf, "zu irren und zu träumen", legt die Basis für eine Wertschätzung kindlicher Unschuld und kreativer Freiheit, während Wielands und Montesquieus Zitate die Grenzen und Gefahren übertriebener Rationalität und Einseitigkeit betonen.

Der Autor spielt mit diesen Gedanken und setzt sie in einen modernen Kontext, indem er den Leser auffordert, nicht weiterzublättern und sich mit Themen wie dem Arbeitskampf der Metaller, Gesundheitsvorsorge, und kuriosen Themen wie "Doping bei Nobelpreisträgern" auseinanderzusetzen. Dabei wird ein humorvoll-kritischer Ton angeschlagen, der sowohl die Leichtfertigkeit der heutigen Unterhaltungsindustrie als auch die Ernsthaftigkeit vergangener kultureller und literarischer Epochen hinterfragt.

Besonders auffällig ist die Satire, die sich durch den gesamten Text zieht. Der Autor beschreibt den modernen Bürger, der durch die Konsumgesellschaft und Medien leicht zufriedenzustellen ist, und stellt ihn den großen Denkern und Künstlern der Vergangenheit gegenüber. Diese Gegenüberstellung entlarvt die Oberflächlichkeit und den Mangel an tieferem Sinn in vielen modernen Beschäftigungen und Unterhaltungsmöglichkeiten.

Die Passage über Thomas Mann und seine "Ersatzlösung" für kreative Potenz illustriert die Spannungen zwischen persönlichem Streben und gesellschaftlichen Erwartungen. Der Autor zeigt, wie kulturelle und historische Kontexte das Schaffen und die Rezeption von Kunst und Literatur beeinflussen, und zieht dabei Parallelen zu heutigen gesellschaftlichen Normen.

Abschließend wird der Arbeitskampf der Metaller humorvoll in den musischen Rahmen eingebettet. Hier zeigt der Autor, wie moderne Kämpfe und Bestrebungen immer noch in traditionellen und romantischen Bildern dargestellt werden können. Diese Mischung aus Ernsthaftigkeit und Ironie verleiht dem Text eine besondere Tiefe und lädt den Leser dazu ein, über die Bedeutung und den Wert von Kultur und Kunst in der modernen Welt nachzudenken.

Fazit
Insgesamt ist "Von Meistern und Musen" eine scharfsinnige, humorvolle und tiefgründige Auseinandersetzung mit den ewigen Themen der menschlichen Existenz und ihrer Manifestation in Kultur und Gesellschaft. Der Text fordert den Leser heraus, über den eigenen Konsum von Kultur und Unterhaltung nachzudenken und die Balance zwischen tiefem Sinn und oberflächlicher Freude zu finden.
Wage du, zu irren und zu träumen!
Hoher Sinn liegt oft im kind’schen Spiel
(Schiller)

Ein Wahn, der mich beglückt, ist eine Wahrheit wert,
die mich zu Boden drückt
(Wieland)

Tritt eine Idee in einen hohlen Kopf, so füllt sie ihn völlig aus: Weil keine andere da ist, die ihr den Rang streitig machen könnte
(Montesquieu)

Die Begehrlichkeit kennt keine Schranke, nur Steigerung
(Seneca)
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